Blasebälge

[39] Blasebälge, einfache oder doppeltwirkende Balgengebläse, die entweder durch eine um ein Scharnier drehbare, gewöhnlich mittels des Balgschwengels,[39] eines doppelarmigen Hebels hin und her bewegte Platte oder einen meist vertikal auf und nieder beweglichen Kolben die Verdrängung der Luft durch den Balgenkopf und die Düse in das Feuer bewirken.

Die ersteren, früher vielfach durch Windholm in Schweden ausgeführten sogenannten Spitzbälge heißen auch schwedische Windholmgebläse [1]. Das Rabiergebläfe [2] und die Handbalgen (Handblasebälge) zeigen ganz ähnliche Konstruktion. Diejenigen der zweiten Art heißen Zylinderbälge oder Zylinderbalgengebläse bezw. Kastengebläse. Indem wegen der Konstruktion dieser beiden Haupttypen auf [2] verwiesen wird, sei noch bemerkt, daß die Zylindergebläse zurzeit die Spitzbälge fast gänzlich verdrängt haben und auch die ersteren nur noch in kleineren Schlossereien, Schmieden und mechanischen Werkstätten Anwendung finden; fast allerwärts gibt man neuerdings bei größeren Anlagen den Kapsel- und Schleudergebläsen den Vorzug.


Literatur: [1] Rühmann, Allgem. Maschinenlehre, Braunschweig 1888, Bd. 4, S. 782. – [2] v. Ihering, Gebläse, 2. Aufl., Berlin 1903, 1. Kap.

v. Ihering.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 39-40.
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