Chronograph

[460] Chronograph, »Zeitschreiber«, Zeitregistrierapparate, Vorrichtungen meist elektromagnetischer Art [1] zum graphischen Notieren des Zeitpunkts für das Eintreten eines gewissen Ereignisses oder einer bestimmten Zeitdauer.

Die Bezeichnung Chronograph wird vielfach synonym gebraucht mit Chronoskop (s.d.), doch sollte man diesen Namen nur für Apparate anwenden, die lediglich einen einzelnen Zeitmoment oder die Dauer eines Intervalles zu fixieren gestatten, meist auch auf mechanischem Weg. Unter den elektrischen Chronographen hat neuerdings der von Fueß in Berlin konstruierte viel Verbreitung gefunden [2], ebenso die Farbschreiber von Hipp [3]. Auf die genauere Einrichtung und insbesondere die Verwendung der Chronographen in der praktischen Astronomie wird der Art. Registriermethode eingehen [4]. Zu physiologischen Messungen werden vielfach Chronographen mit sehr großer Rotationsgeschwindigkeit benutzt; auch über den neuen Photochronographen vgl. ebend.


Literatur: [1] Ueber nichtelektrische Chronographen s. z.B. Saunier, Lehrbuch der Uhrmacherei (deutsche Uebersetzung), Bd. 3, Glashütte 1879, oder 2. Aufl., Bautzen 1890. – [2] Löwenherz, Bericht über die wissenschaftl. Instrumente auf der Berliner Gewerbeausstellung, Berlin 1879; das Instrument ist neuerdings mehrfach etwas abgeändert worden, z.B. von Cavignato-Lorenzoni (vgl. Lorenzoni, Di una modific. al chronografo di Fuess, Venedig 1881 [Ist. Veneto 1881, S. 1087–1096]) in Italien. – [3] Favarger, A., L'électricité et ses applications à la Chronométrie, Genève 1892. – [4] Ueber einige Apparate dieser Art, die in Streifenapparate (ähnlich dem[460] Morseschen Telegraphenapparat) und Zylinderapparate zerfallen, vgl. vorläufig kurz z.B. Herr-Tinter, Sphär. Astron., Wien 1887, S. 317–320, über die amerikanischen Instrumente von Bond-Walker, Saxton, Mitchel, Locke u.s.w., z.B. Chauvenet, Spher. and Pract. Astronomy, t. 2, Philadelphia 1893, p. 86–92; die verschiedenen Chronographen, die in der Astronomie gebräuchlich sind, finden sich beschrieben in Ambronn, Handbuch der astronom. Instrumentenkunde, Berlin 1899; vgl. a. Valentiner, Handwörterbuch der Astronomie, Breslau 1897–1902.

Ambronn.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 460-461.
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