Dampfraum

[619] Dampfraum, der im Kessel vom Wasser nicht eingenommene Teil.

Bei regelmäßiger Dampfentnahme ist die Größe des Dampfraumes von untergeordneter Bedeutung und gewährt derselbe alsdann nur dem Dampf Zeit zur Ausscheidung des etwa mitgerissenen Wassers. Bei sehr wechselnder Dampfentnahme dagegen ist es wichtig, große Dampfräume zu schaffen, um ein starkes Aufschäumen des Wassers und das damit verbundene Mitreißen von Wasser zu verhüten, wie beispielsweise in Kesseln zum Betrieb von langsam gehenden, oberirdischen Wasserhaltungsmaschinen oder Walzwerks- und Fördermaschinen, Kranmaschinen, Dampfhämmern u.s.w. Von Einfluß auf die Qualität des Dampfes (ob feucht, naß, gesättigt oder trocken) ist auch die Größe der Oberfläche der dampfbildenden Fläche oder Verdampfungsoberfläche im Kessel zwischen Dampf- und Wasserraum. Je größer diese Fläche ist, desto trockener ist der Dampf. Walzenkessel, Flammrohr- und mehrfache Walzenkessel liefern 40–100 kg Dampf auf 1 qm Wasseroberfläche in der Stunde. Bei normaler Beanspruchung enthält der Dampf 3–6% Wasser. Bei höherer Dampferzeugung auf 1 qm Oberfläche ist, um zu große Dampffeuchtigkeit zu vermeiden, eine Ueberhitzeranlage mit dem Kessel zu verbinden.

v. Ihering.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 619.
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