[661] Dampfwinden, Windwerke, durch Dampfmaschinen angetrieben.
Zwischen Kurbel- und Trommelachse ist stets ein einfaches oder mehrfaches Vorgelege eingeschaltet. Als Antriebsmaschinen dienen meist Zwillings-, seltener Einzylinderdampfmaschinen mit hoher Umdrehungszahl und mit Umsteuerung. Das Windwerk ist stets noch mit einer Band- oder Backenbremse zum Stillhalten oder Niederlassen der Last versehen, die von Hand oder mit dem Fuße betätigt wird. Die Dampfmaschine läßt sich horizontal, geneigt oder vertikal stehend anordnen. Die Dampfwinden finden Anwendung zum Heben großer Lasten überhaupt, besonders auf Bauplätzen, als Aufzugsmaschinen zum Heben von Personen und Lasten, im[661] Zusammenhang mit Kranen für große Lasten, wie Scheren-, Bock-, Hafenkräne, ferner für Eisenbahnzwecke, in Hafen und Docks, in Lagerhäusern, zu Bergwerkszwecken, in Steinbrüchen, für Seilförderungen u. dergl. Fig. 1 und 1 a zeigen eine Dampfwinde für größere Lasten mit einfachem Stirnrädervorgelege für Bergwerkszwecke oder für Lasthebung. An Bord der Handelsschiffe dient die Dampfwinde zum Laden und Löschen von Gütern sowie zum Verholen, bei Kriegsschiffen zum Ein- und Aussetzen schwerer Boote, zum Munitionstransport u. dergl. Es sind meist liegende Zwillingsmaschinen mit Stephensonscher Kulisse für Vorwärts- und Rückwärtsgang mit Räderübersetzung auf die Windetrommel. Der Abdampf geht meist in die Dampfabgangsrohre.
Literatur: [1] Busley, Die Schiffsmaschine, Kiel 1886. [2] Klamroth, G., Leitfaden für den Unterricht in der Maschinenkunde, Berlin 1902.
T. Schwarz.