Duodezimalsystem

[158] Duodezimalsystem, Zahlensystem mit 12 als Grundzahl, in der Technik diejenige Einteilung, nach der jede höhere Einheit das 12fache, jede niedere Einheit den 12. Teil der vorangehenden darstellt.

Systematisch durchgeführt ist das Duodezimalsystem nur beim älteren Längenmaß; so hat die Rute 12 Fuß, der Fuß 12 Zoll, der Zoll 12 Linien. Außerdem aber findet man die Teilung in 12 Teile oder in ein Vielfaches von 12 fast auf allen Gebieten des Münz-, Maß- und Gewichtswesens. Um einige Beispiele anzuführen, hatte der Groschen 12 Pfennige, das Apothekerpfund 12 Unzen u.s.w. In der Zeitmessung teilt man den Tag in 2mal 12 Stunden, die Stunde in 5mal 12 Minuten u.s.w.; bei der Winkelmessung hat der Kreis 30mal 12 Grade, der Grad 5mal 12 Minuten u.s.w. Der große Vorzug des Duodezimalsystems vor allen andern Systemen besteht darin, daß die Grundzahl 12 durch 4 Zahlen (2, 3, 4 und 6) ohne Rest teilbar ist. Daher kommt es auch, daß trotz der einleuchtenden Ueberlegenheit des Dezimalsystems die Zwölfteilung aus der Zeit- und Winkelmessung bislang nicht zu verdrängen war. S.a. Dezimalsystem.

Plato.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 158.
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