Eglomisémalerei

[222] Eglomisémalerei, eine Kunstmalerei hinter Glas, bei der die Schlußfarben zuerst auf die Rückseite des Glases aufgebracht werden, der Grund zuletzt. Den eigentlichen Hintergrund bildet eine Zinnfolie (s.a. Kunstgewerbe).

Nach Läthmer läßt sich diese ursprünglich chinesische Technik dadurch nachahmen, daß man das Bild in gewöhnlicher Weise auf eine Zinnfolie malt. Man kann dann das bemalte Stanniolblatt wie beim Silberbelegen auf das Glas bringen oder mittels eines farblosen Firnisses auf der Rückseite des Glases befestigen. Diese für kleine Kassetteneinlagen, in Spiegelrahmen sehr effektvolle Kunst wird noch erweitert, indem bestimmte Teile des Bildes vergoldet oder versilbert werden, z.B. die Gewandung, während Kopf und Fleischteile gemalt sind. Die Vergoldung wird auf Glas aufgetragen und die Zeichnung durch Wegradieren hergestellt; auf der Zinnfolie ist die entsprechende Farbe aufzutragen, die durch die radierten Stellen sichtbar sein soll. Eine weitere Bereicherung kann in der Anwendung von farbigem Lack bestehen, der dem hinterlegten Stanniol oder Teilen desselben lebhafte Farben verleiht.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 222.
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