[525] Exzentrisches Kreisrad, ein kreisförmiges Zahnrad, das um eine feste exzentrische Achse rotiert und in ein um eine feste Achse rotierendes, entsprechend geformtes Zahnrad eingreift.
Der Kreis p (s. die Figur) vertritt das exzentrische Zahnrad mit der Achse F; ferner vertritt das Oval π das zweite Zahnrad mit der Achse Φ. Bezeichnet r den Radius des Rollkreises p, dessen Mittelpunkt M ist, setzen wir die Exzentrizität MF : r = ε und ist n die Anzahl der Umdrehungen des exzentrischen Kreisrades Fp während einer Umdrehung des Rades Φπ, so ist nach der hier in Anwendung kommenden Formel angenähert
Die Kurve π, die auf dem Kreis p rollt, wenn beide Räder sich um ihre Achse drehen, und bestimmten Werten von r, ε, n entspricht, wird annäherungsweise durch elliptische Integrale ermittelt [1]. Ist aber die Strecke FΦ nach Formel 1. berechnet, so kann man die entsprechende Kurve π für praktische Zwecke hinreichend richtig in einfacher Weise konstruieren [2]. In der Figur ist z.B. MF : r = ε = 2 : 7 und n = 2 gewählt. Die Kurve π hat in diesem Falle eine ellipsenähnliche Gestalt.
Das exzentrische Kreisrad mit Eingriff in ein entsprechendes Rad wurde bei Langlochbohrmaschinen angewendet von Sharp Stewart & Cie. [3] und von Collet & Engelhard [4].
Literatur: [1] Liebmann, Abhandl. der Kgl. Böhm. Gesellsch. der Wissensch., 1870, Folge 6, Bd. 3. [2] Burmester, Lehrbuch der Kinematik, Leipzig 1888, Bd. 1, S. 375 u. 532. [3] Annales du Conservatoire 1862, Bd. 3, S. 749. [4] Hart, Werkzeugmaschinen, Heidelberg 1874, S. 94; Hartig, Mitt. der Kgl. sächs. Polytechn. Schule zu Dresden, 1873, Heft 3, S. 91.
Burmester.