[198] Frisons (französisch, italienisch Strusi), dasjenige Produkt, das nach dem Aufweichen der Seidenkokons im heißen Wasser und leichter Behandlung mit Bürsten oder den gebräuchlichen Besen sich zuerst vom Kokon loslöst.
Es ist die äußerste Hülle der Kokons, »die erste Arbeit der Seidenraupe«, von ungleicher Stärke, und muß so lange mit dem Abziehen vom Kokon fortgefahren werden, bis der Seidenfaden egal ist und sich rein loslöst. Auch die Endarbeit der Raupe, das Innerste der Kokons, ist nicht mehr zu Grège verspinnbar und wird zu Frisons abgezogen. Frisons gibt es also überall da, wo Seide gesponnen wird, und zwar je nach der Qualität der Kokons 23% vom Gewicht der frischen Kokons; geringe Kokons geben mehr, gute weniger. Die Frisons werden getrocknet, gekocht, maceriert (d.i. in Seifen- und Sodabädern behandelt, um dieselben zu öffnen und zu reinigen), dann kardiert (d.i. zu gewissen Längen zerrissen) und dann zu Chappe oder Florettseide versponnen, worüber Näheres unter Seidenspinnerei. Der Preis variiert je nach Nachfrage und Verwendung von 7 bis 20 Franken pro Kilogramm, die Differenz in der Qualität beträgt nur wenige Franken pro Kilogramm, die ganz weißen Frisons allein werden teurer bezahlt wegen besonderer Verwendung zu Spitzen.
Schiefner.