Gabelzapfen

[233] Gabelzapfen, Gelenkbolzen in einer Gabel (s.d.).

Der Zapfen kann in beiden Bauteilen lose drehbar Hegen, wie bei. ruhenden Gelenken in Dachkonstruktionen, wobei der Flächendruck bis zur zulässigen Druckspannung des Material ansteigen darf, oder er wird wie bei Kreuzkopfbolzen in dem einen der beiden Stücke befestig und im andern drehbar gelagert. Jedenfalls ist er gegen Verschiebung zu sichern.

Die Scherspannung τ, bestimmt durch P = τ 2 π d2/4, kommt nur in Betracht, wenn die Länge f des Mittelstückes kleiner als der Durchmesser d des Bolzens ist. Sonst wird allein die Biegung in Rechnung gezogen, und zwar mit dem Moment 1/2 Pa = 0,1 d3 ß, wobei a = 1/4 l + 1/2 b die Entfernung von Mitte Auge bis zur Mitte der nächsten Hälfte des Mittelstückes bedeutet. Die Breite b des Gabelauges ist gewöhnlich 0,4 l bis 0,5 l. Die Biegungsspannung ß beträgt 500 kg qcm für Stahl. Statt de Fertigkeit ist mitunter der Flächendruck p = P/l d bezw. P/2 b d, bei einem angemessenen Längen Verhältnis l/d zwischen 1 und 2, für die Bolzenstärke maßgebend.

Lindner.

Gabelzapfen
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Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 233.
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