Germanium

[407] Germanium (Ge, Atomgew. 72,3, spez. Gew. 5,5), sehr seltenes, 1886 von Cl. Winkler in einem bei Freiberg gefundenen Minerale Argyrodit GeS2(Ag2S)3 entdecktes grauweißes, sprödes Metall.

Schmelzpunkt 900°; an der Luft beständig, bei Glühhitze unter Bildung weißer Dämpfe zu Germaniumoxyd GeO2 verbrennend. In Salzsäure unlöslich, Salpetersäure verwandelt es (wie das Zinn) in das Hydrat eines Dioxydes. Man kennt von diesem Element zwei Reihen von den Oxydationsstufen GeO und GeO2 sich ableitende Verbindungen. Das Germanium war von Mendeljeff in seiner Tabelle des periodischen Systems als existierend und mit seinen mutmaßlichen Eigenschaften vorausgesagt und in jener Tabelle »Ekasilicium« genannt. Der obengenannte Entdecker nannte es Germanium.


Literatur: Die Lehrbücher der anorganischen Chemie, insbesondere Hottemann, Anorg. Chemie, Leipzig 1903.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 407.
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