[596] Goniograph, von Pott [1] konstruiertes Instrument zur mechanischen Auflösung des Rückwärtseinschneidens (s.d. und Einschneidetransporteur).
Das Prinzip dieses als »doppelter Spiegelgoniograph« bezeichneten Instrumentes ist das folgende: Ein Mittellineal ist mit zwei Nebenlinealen um einen gemeinschaftlichen Drehpunkt drehbar, so daß die Linealkanten durch denselben gehen. Das Mittellineal trägt einen zum Drehpunkt zentrischen geteilten Kreis (Führungskreis für die beiden Nebenlineale) und in seiner Verlängerung über das Zentrum hinaus einen Ansatz, an welchem ein Fernrohr, dessen Ziellinie in die Instrumentmittellinie fällt, und in gleichem Abstand daneben zwei um rechtwinklig zur Linealebene stehende Achsen drehbare Spiegel angebracht sind. Diese stehen durch Führungsstangen mit zwei an den Seitenlinealen befestigten Zapfen so in Verbindung, daß der Abstand dieser Zapfen und der Spiegeldrehachsen vom Zentrum des Kreises bezw. Linealdrehpunkt derselbe ist. Mit zwei auf dem Mittellineal zwischen Fernrohr und Drehpunkt stehenden festen Spiegeln ist damit ein auf dem Prinzip des Spiegelsextanten beruhendes Reflexionsinstrument gewonnen, das unmittelbar den doppelten Spiegelwinkel, d.h. den zu messenden Winkel, angibt und durch die Linealkanten darstellt. Das Instrument gestattet damit die zum Rückwärtseinschneiden erforderlichen drei Richtungen unmittelbar einzustellen und den Punkt graphisch darzustellen. Weiteres [1] und [2].
Literatur: [1] Zeitschr. für Vermessungswesen 1878, S. 89. [2] Zeitschr. für Instrumentenkunde 1887, S. 93.
Reinhertz.