[626] Grenzwerte. Unter Grenze versteht man den Abschluß einer ins Unendliche fortschreitenden Vorstellungsreihe durch eine neu hinzugedachte Vorstellung.
In diesem Sinne ist 1/3 der Grenzwert, welchem die Reihe der Brüche 0,3, 0,33, 0,333, 0,3333 ... sich immer mehr annähert. Man schreibt daher geradezu lim 0,3333 ... = 1/3. Dabei wird die Differenz zwischen dem n ten Wert der Reihe und dem Grenzwert mit zunehmendem n immer kleiner, zuletzt unendlich klein; sie kann ferner immer positiv oder immer negativ oder endlich bald positiv, bald negativ sein. Wenn man den Wert einer Funktion f (x) für einen Wert x0 des Argumentes x nicht unmittelbar angeben kann (z.B. nimmt sin x/x für x = 0 die unbestimmte Form % an), so bezeichnet man als Grenzwert der Funktion für den Argumentwert x0 den Wert
welchem sich f (x0 + ε) bei immer kleiner werdenden e annähert (im obigen Beispiel
Ein wichtiges Beispiel ist ferner
Literatur: [1] Vogt, Der Grenzbegriff in der Elementarmathematik, Breslau 1885. [2] Kerry, System einer Theorie der Grenzbegriffe, Bd. 1, Wien 1890. [3] Dubois-Reymond, P., Die allgemeine Funktionentheorie, Bd. 1, Tübingen 1882.
Wölffing.
Lueger-1904: Grenzwerte [2]