Holzfüller

[115] Holzfüller, feste (teigförmige), flüssige oder pulverige Masse zum Ausfüllen der Poren des Holzes, anstatt des Schleifens mit Oel und Bimsstein angewendet, sichert, bei leichter Anwendung, große Glätte, die polierten Arbeiten gegen das »Ausschwitzen« der Politur und bei lackierten Arbeiten größere Beständigkeit des Glanzes und geringeren Verbrauch von Lack.

Teigförmiger Holzfüller (Wood Filter) befiehlt aus Stärke, einem indifferenten Körper, meistens Schwerspat, und gut trocknendem Leinölfirnis, wird mit Terpentinöl zur Streichfähigkeit verdünnt, mit Pinsel auf das mit Hobel, Ziehklinge und Glaspapier vorbereitete Holz aufgetragen; nach dem Mattwerden des anfänglich glänzenden Anstriches wird dieser mit Lappen oder Hobelspänen sorgfältig abgewischt, daß auf der Oberfläche nichts sitzen bleibt, 10–12 Stunden trocknen gelassen und hierauf in gewöhnlicher Weise mit Schellackpolitur poliert oder mit Oel- oder Spirituslack lackiert.

Flüssiger Holzfüller ist eine alkoholische Schellacklösung oder neuerlich Pyroxylinlösung, die mit Pinsel auf das Holz aufgestrichen wird.

Pulveriger Holzfüller, Gemisch von Stärke, Schwerspat, auch Dextrin und Mineralsubstanz, die vor dem Gebrauch mit Leinölfirnis vermischt und wie flüssiger Holzfüller angewendet wird.

Die Vorzüge dieser Holzfüller sind: Beseitigung des Schleifens des Holzes mit Bimsstein und Leinöl, Vermeiden des Eindringens von Leinöl (oder Fett überhaupt) in das Holz, weil die Holzfüller als indifferente Imprägnierung dasselbe verhindern, und damit Beseitigung des Austretens von Oel oder Fett durch die Politurschichte nach einiger Zeit, geringerer Materialverbrauch, sowohl an Politur als auch an Lack, höherer Glanz und größere Widerstandsfähigkeit.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 115.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: