Konkurrenzstraßen

[599] Konkurrenzstraßen, Straßen, welche dieselben Ortschaften miteinander verbinden oder als Wettbewerb entwürfe zu ihrer Verbindung aufgestellt werden.

Sie verdienen namentlich in letzterem Fall ein tieferes Eingehen auf die Wirtschaftlichkeit ihres Linienzuges, damit bei Feststellung ihrer Lage und Richtung diejenige für die Ausführung herausgewählt werden kann, bei welcher die Kosten für die Transporteinheit, welche eine Funktion der Jahreszinsen, des Anlagekapitals, der jährlichen Verkehrsmenge und der Betriebskosten sind, zu einem Minimum werden. Hierfür sind von Launhardt (s. Trassierung) allgemeine Grundsätze abgeleitet worden. Bei Straßen im Hügellande und bei Gebirgsstraßen, also im allgemeinen bei Straßen mit stärkeren Gefällswechseln, kommt jedoch noch die Rücksicht auf die Anstrengung der Zugtiere hinzu, so daß hier der Fall eintreten kann, daß eine kürzere und vom technischen Standpunkt scheinbar bessere Straßentrasse sich als ungünstiger für den Verkehr erweist als eine andre, die geringere Steigungen und daher eine größere Länge besitzt und vielleicht sogar größere Anlagekosten bedingt. Eine eingehende Behandlung dieser Frage findet man in: v. Willmann, Straßenbau, Heft 4, der zweiten Gruppe der Fortschritte der Ingenieurwissenschaften, Leipzig 1895, S. 4–18 (mit Literaturangabe).

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 599.
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