Korallenriffe

[631] Korallenriffe entstehen an den seichten, meist nicht über 30 m tiefen Meeresgebieten der wärmeren Zonen (18–20° C.), also vorwiegend in tropischen Gebieten des Pazifischen, Atlantischen und Indischen Ozeans durch Aufeinanderwachsen und -häufen von Hartteilen der riffbildenden Korallen.

Diese siedeln sich an geeigneten Stellen in Stöcken an und wachsen nun hier über- und nebeneinander fort, bis nahe an den Meeresspiegel (bis etwa in 0,5 m Entfernung). Bei hohem Seegang werden die Spitzen der Risse oft sichtbar. Ueber den Meeresspiegel hinaus kann das Riff nicht wachsen, da dem Tier die Lebensbedingungen fehlen. Die Risse wachsen also hier in der Breite und bilden nahe dem Meeresspiegel eine Fläche, auf der sich Reste von Hartteilen anderer Meerestiere ansammeln und aufhäufen. Die durch den Verwesungsprozeß der Tiere entstandene Kohlensäure löst, an Wasser gebunden, einen Teil des Kalkes der Korallenstöcke wieder auf und setzt ihn in denjenigen Zwischenräumen wieder ab, die durch den eingeführten Schlamm der von den Wogen zerriebenen Hartteile noch nicht ausgefüllt sind. Auf diese Weise entsteht vielfach aus dem anfänglich nur aus abgestorbenen Korallenstöcken bestehenden Riff allmählich der Korallenkalk. Die Korallenriffe sind, wenn sie nicht über dem Meeresspiegel durch Vegetation kenntlich sind, ein gefährlicher Feind der Schiffahrt.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 631.
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