Mischapparat

[440] Mischapparat für Getreide, Vorrichtungen, die sich unter den einzelnen Siloausläufen befinden und durch die man aus den Silozellen verschiedene, bestimmte Mengen Getreide entnehmen kann (Siloschöpfwerk), um eine Mischung nach bestimmten Verhältniszahlen zu erhalten.

Sie bestehen entweder aus umlaufenden Scheiben, die auf ihrem Umfange abnehmbare und daher in der Zahl veränderliche Becher tragen, oder aus Zellenrädern, deren Hohlraum durch Abdecken verändert werden kann. Die Figur zeigt eine andre Anordnung von Amme, Giesecke & Konegen[440] in Braunschweig, bei der sich unter jedem Siloauslauf mehrere Zellenräder befinden, die zu einer umlaufenden Trommel vereinigt sind und deren Zellenzahl oder Zellengröße verschieden ist, indem bei jedem ein andrer Bruchteil des Umfanges abgedeckt oder des Gesamtraumes ausgefüllt ist. Durch Schieber kann man bestimmen, welche dieser Räder Getreide liefern und welche unbenutzt bleiben sollen. In der abgebildeten Vorrichtung sind z.B. fünf Zellenräder angeordnet, von denen das erste 5%, das zweite 10%, das dritte 15%, das vierte 30% und das fünfte 40% der Gesamtmenge liefert. Wird der erste und der vierte Schieber gezogen, so liefert der Siloschacht 5 + 30 = 35% der Mischung, und man kann die übrigen 65% aus anderen, mit gleichen Vorrichtungen ausgerüsteten Schächten entnehmen. In einer Förderschnecke erfolgt dann die Mischung der verschiedenen Getreidesorten.

Arndt.

In den keramischen Industrien dienen Mischapparate zur Mischung der zerkleinerten Rohstoffe und zur gleichzeitigen Verteilung des zugesetzten Wassers in der Masse, um letztere zu homogenisieren. Als solche Mischapparate werden Traden, Kollergänge, namentlich aber Tonschneider benutzt (s. Ziegel).

Dümmler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 440-441.
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