Pferdeschoner

[95] Pferdeschoner, ein federndes Glied zwischen dem Zugtier und dem fortzubewegenden Gegenstand, das entweder dem ersteren das Anziehen erleichtern oder wechselnde Widerstände, auf die der letztere flößt, ausgleichen soll. Die üblichen Pferdeschoner bestehen entweder in Gummipuffern, die in 15–20 cm lange eiserne Büchsen eingelegt sind, oder es besteht das federnde Element aus zwei Stahldrahtspiralen, die in entgegengesetzter Richtung gerollt sind und in Sperrgelenken ruhen, oder aus einem Gelenkrahmen, der im Ruhezustand ein Rechteck darstellt, dessen Verschiebung durch die Stärke einer Feder bedingt ist.

Zu den ersteren Formen gehört der schwedische Pferdeschoner (Fig. 1); dieser wird mit dem Schlußdruck bis zu 2000 kg hergestellt und sind die Preise für


80100120140 kg Schlußdruck
12141516,5 ℳ. pro Paar.

Es ist nicht durchaus notwendig, an jedem Strang einen Pferdeschoner anzubringen, sondern es genügt, wenn ein solcher zwischen das Wagscheit und den fortzubewegenden Gegenstand gehängt wird. Die Wirkung der Pferdeschoner auf die Zugtiere selbst ist eine sehr wohltätige. Die Maschinenprüfungsanstalt Halle a. S. hat nachgewiesen, daß die Schwankungen der Zugkraft um ca. 33% vermindert werden und daß sie selbst um ca. 18% abnahm für Fortbewegung derselben Last. Die Abschwächung der Einzelstöße ergibt sich aus obenstehenden Diagrammen eines Dynamographen einerseits mit (Fig. 2, oben), anderseits ohne (Fig. 2, unten) Verwendung eines Pferdeschoners. – Eine andre Art von Pferdeschonern ist der »Stoßfänger« von R. Sack in Leipzig-Plagwitz (Fig. 3). Der die Feder umgebende Gelenkrahmen kann die Druckhöhe derselben verdoppeln und die Stoßwirkung auf die Feder auf die Hälfte vermindern. Zugleich ist dieser Stoßfänger als Zugkraftmesser zu benutzen, da bei Streckung des Rahmens eine graduierte Schiene erscheint, auf der in Kilogrammen die momentan wirkende Zugkraft abzulesen ist. R. Sack liefert auch selbstregistrierende Stoßfänger. Näheres hierüber in einer Reihe von Aufsätzen von A. Nachtweh in Fühlings Landwirtschaftlicher Zeitung, Stuttgart 1905.

Preis für 1–2 Pferde (bis 600 kg Zugkraft) 10 ℳ.

Preis für 3–4 Pferde (bis 1200 kg Zugkraft) 12 ℳ.

Wrobel.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 95.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika