Rolladen

[500] Rolladen (Allgemeines s. unter Fensterladen, Bd. 3, S. 696, und [1]). Es gibt hölzerne und eiserne Rolladen, welche sich auf einer horizontalen Achse aufrollen; der dazu bestimmte Rollkasten befindet sich entweder oberhalb oder unterhalb der zu schließenden Oeffnung.

Die hölzernen Rolladen (Fig. 1) werden aus einer Reihe auf Leinwand aufgezogener Holzstäbe ca. 2–2,5 cm stark und 4–6 cm breit gebildet oder aber durch Vermittlung eines Leinen- oder Stahlbandes miteinander verbunden. Die Anbringung einer Leitwalze c, über welche der Rolladen nach dem Führungsschlitze geleitet wird, ist zu empfehlen. Bei den eisernen Rolladen hat man zwei Arten zu unterscheiden: solche, bei welchen der Laden aufgezogen werden muß, und solche, bei welchen sich der Laden mittels Spiralfedern von selbst aufwickelt, während er zum Schließen herabgezogen werden muß. Bei der ersteren Art besteht der Laden aus schmalen Blechstreifen (Fig. 2), welche durch Falzen miteinander verbunden und an einer ca. 12–15 mm starken schmiedeeisernen Welle angenietet sind. Die Bewegung dieser Welle erfolgt durch ein Rädergetriebe, das durch Vermittlung einer vertikalen Welle und geeigneten Kurbelmechanismus in Tätigkeit gesetzt wird. Nur bei kleineren Laden kann das Aufziehen durch einen Gurt bewirkt werden. Die selbstrollenden Laden bestehen gewöhnlich aus einem einzigen gewellten Stahlblech von 0,5–1 mm Stärke, 15–20 mm Wellenhöhe und 25 bis 30 mm Teilung; um ein sicheres Aufrollen zu ermöglichen, werden in angemessenen Abständen auf das Wellblech Leder- oder Stahlstreifen befestigt, so daß ein Hineinschieben der einzelnen Wellen ineinander nicht stattfinden kann. Zweckmäßig ist es, selbst aufrollende Laden nicht breiter als 3,5 m zu machen. Das selbsttätige Aufrollen der Rolladen erfolgt unter der Einwirkung einer Federkraft, die rechtzeitig ausgelöst werden muß. Ueber den Mitterschen Panzerladen s. [2], S. 696. Rolladen mit drehbaren Stäben (D.R.P. Nr. 46647), mit Sicherheitsschraubenbremse (D.R.P. Nr. 68441) und mit selbsttätigem Verschluß (D.R.P. Nr. 68678) sind in dem Katalog von C.W. Fuchs, Pforzheim, nachzusehen. Die seitliche Führung der Rolladen geschieht meistens durch ⊔-Eisen [3], welche entweder mit dem Fensterladen fest verbunden oder aber, wenn eine Aufstellbarkeit der Laden gewünscht wird, beweglich in Gelenken angeordnet sind.


Literatur: [1] Breymann, Baukonstruktionslehre, 3. Teil, 5. Aufl., Leipzig 1890. – [2] Baukunde des Architekten, Bd. 1, 2. Teil, Berlin 1891. – [3] Hoch, Technologie der Schlosserei, 3. Teil, Leipzig 1899.

Jul. Hoch.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 500.
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