Schwimmkasten

[22] Schwimmkasten, auch Senkkasten oder Caissons genannt, bilden ähnlich wie die Spundwände (s.d.), Pfahlwände (s.d.) und Fangdämme (s.d.) Umschließungen der Baugruben (s.d.) von im Wasser zu errichtenden Bauwerken; sie unterscheiden sich von den genannten Umschließungen dadurch, daß sie nicht erst an der Baustelle selbst hergestellt, sondern außerhalb letzterer zusammengesetzt und dann an die Baustelle gebracht werden. Man hat Schwimmkasten ohne und mit Boden zu unterscheiden.

1. Schwimmkasten ohne Boden. Diese werden hauptsächlich zur Umschließung von Betonfundamenten im Wasser verwendet und bleiben meist zum Schutz der letzteren ganz oder mit ihrem unteren Teile stehen; nicht seiten wird dieser Schutz durch eine Steinschüttung erhöht. Solche Kalten haben entweder eine parallelepipedische Form oder die Gestalt einer abgestumpften Pyramide bezw. eines solchen Kegels. Sie werden aus Holz oder aus Eisen konstruiert. Im ersteren Falle wird aus Balken ein kräftiges Rahmenwerk hergestellt und dieses mit Bohlen verkleidet. Eiserne Schwimmkasten bestehen aus horizontalen Blechringen, welche innen durch Walzeisen der Quere nach ausgesteift werden; die Blechringe können oben schwächer als unten sein (6–12 mm).

2. Schwimmkasten mit Boden, auch Caissons oder Senkschiffe genannt. Diese werden auf die Sohle des betreffenden Wasserlaufes versenkt; alsdann wird das Wasser daraus geschöpft und auf dem Boden das Mauerwerk ausgeführt; der Boden verbleibt und die Seitenwände werden abgehoben. Vor dem Versenken des Kastens wird die Flußsohle abgeglichen; bei weichem Boden werden vorher Pfähle eingerammt. Vgl. Fischer, C., Die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen, Mannheim 1869.

In neuerer Zeit wird von solchen Schwimmkasten wenig oder gar kein Gebrauch gemacht.

Schmitt-Darmstadt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 22.
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