Stenochromie

[307] Stenochromie, ein der Synchromie (s.d.) ähnliches Verfahren von C.H. Otto Radde in Hamburg zur Erzeugung von Farbendruckbildern.

Auch bei dieser Methode wird zum Kolorieren des nachher mittels Woodburydrucks (s.d.) aufgebrachten Zeichnungsbildes ein synchrones Farbendruckverfahren (s. Farbendruck) mittels Farbstoffblockform (s. Blockdruck) benutzt. Radde verwendet als Bindemittel für die Pigmente 4 Teile Hammelnierenfett, 2 Teile gebleichtes Bienenwachs, 4 Teile venetianischen Terpentin, 1 Teil gebleichtes Leinöl und 1 Teil gebleichtes Mohnöl. Er befeuchtet, nicht wie Turati bei seiner Synchromie (s.d.), den Formblock, sondern das Papier mit einem Gemenge von 40 Teilen Terpentingeist, 10 Teilen Leinölfirnis, 6 Teilen Bleizucker und 1 Teil Sikkativ. Sowohl die Synchromie wie auch die Stenochromie erwiesen sich bei der praktischen Erprobung als schwierig durchführbar und daher unrentabel.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 307.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika