Winkelbeschleunigung

[937] Winkelbeschleunigung. Die Winkelgeschwindigkeit ω eines zur Zeit t um die Achse c rotierenden Systems ist eine geometrische Größe, welche als Strecke von bestimmtem Sinne auf der Achse aufgetragen wird. Sie ändert sich im allgemeinen nach Größe und Achsenrichtung zugleich (s. die Figur). Die unendlich kleine Komponente d ω, welche zu ω hinzutreten muß, um ω in die Winkelgeschwindigkeit ω + d ω für die Zeit t + d t um die folgende Achse c' nach Größe und Achsenrichtung überzuführen, heißt die Elementarwinkelbeschleunigung, und der Quotient α = d [ω] : d t die Winkelbeschleunigung zur Zeit t. Sie ist selbst eine geometrische, gerichtete Größe von der zu d [ω] parallelen Achsenrichtung h. Man kann sie in zwei Komponenten αt und αn zerlegen, wobeit αt die Richtung von c hat und αn senkrecht dazu steht (Tangential- und Normalwinkelbeschleunigung). Es wird αt = d ω : d t, αn = ω ψ und α2 = (d ω : d t)2 + ω2 ψ2, wobei ψ die Winkelgeschwindigkeit darstellt, mit der sich die Achse c in die Achse c' dreht. – Vgl. die Art. Aequivalenz der Bewegungen, hinsichtlich der Zerlegung von ω + d ω sowie Beschleunigungszentrum.

(† Schell) Finsterwalder.

Winkelbeschleunigung
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 937.
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