[666] Wulstkieler, eine folgerichtige Weiterbildung der unkenterbaren Jachten aus dem Flossenkieler (s.d.). Bei den Wulstkielern ist der Ballast in Form[666] eines Wulstes aus Blei oder Eisen beträchtlich unter den eigentlichen Jachtkörper gelegt und mit diesem nur durch eine kurze, tiefe eiserne Platte verbunden (vgl. die Figur).
Vorzüge des Wulstkielers sind, daß im Gegensatz zum Flossenkieler beim Entwurf der Schiffsform auf die Größe und Lage des Ballastkiels gar keine Rücksicht mehr genommen zu werden braucht, und daß der Gewichtsschwerpunkt noch tiefer unter dem Auftriebsschwerpunkt liegt. Der Wulstkieler ist in höchstem Grade unkenterbar, aber Zweifellos ein unschönes Extrem und wird durch die Vermessungsbestimmungen der Seglerverbände ausgeschlossen. Es besteht außerdem die große Gefahr, daß ein Wulstkieler seinen Ballast plötzlich verliert, z.B. bei Grundberührungen oder durch sonstige Beschädigungen der eisernen Verbindungsplatte zwischen Ballastkiel und Baukiel, und daß die Jacht dadurch auf der Stelle unstabil wird und kentert. Denn die Stabilität der Wulstkieler ist zum weitaus größten Teil Gewichtsstabilität.
Literatur: [1] Die Kunst des Segelns, Wedekind & Co., Berlin 1914. [2] Wustrau, Vom Kann zum Kleinen Kreuzer, Berlin 1917.
E. Waldmann.