Bewußtsein

[174] Bewußtsein – Das Substantiv Bewußtsein drückt gar nichts andres aus, als die Summe derjenigen innern Tätigkeiten, die wir mit einem ändern Worte als unser geistiges Leben zusammenfassen. Es gibt Summenworte, wie eben Leben, die eine Existenzberechtigung in der wissenschaftlichen Sprache halten; zu diesen brauchbaren Worten gehört Bewußtsein nicht, und ich werde noch zu zeigen suchen, durch welche Mängel sich der Begriff Bewußtsein vom Begriff Leben unterscheidet. Das Wort Bewußtsein ist nun darum noch unbrauchbarer als andre substantivische Summenworte seiner Art, weil sein Inhalt völlig mit dem andrer Worte zusammenfällt, von denen es dann wieder der Wortaberglaube der Psychologen trennen möchte- So ist es ganz einleuchtend, daß in der Gemeinsprache seit etwa hundert Jahren Geist, geistig gesagt wird, wo die Wissenschaft von Äußerungen des Bewußtseins spricht. Weniger einleuchtend ist es leider, daß auch die Begriffe Ich, Gedächtnis, Sprache nur Synonyme von Bewußtsein sind. Wenn aber das Ichgefühl eine Täuschung ist, wenn das Ichgefühl nur das erlebte Gefühl ist, Erinnerungen zu haben, die wir individuell nennen, weil es andre Erinnerungen nicht gibt, wenn – anders ausgedrückt – das Rätsel der Persönlichkeit eins ist mit dem Rätsel des Gedächtnisses; wenn ferner unser, sagen wir, tierisches Leben, unser ererbter Leib und seine Funktionen, eins ist mit dem Gedächtnisse der Organismen; wenn endlich unser geistiges Leben oder unsre Sprache eins ist mit den ererbten Erinnerungen unsres Volkes und wieder der Menschheit: so ist damit die Gleichsetzung von Bewußtsein mit Gedächtnis, Persönlichkeit und Sprache zwar nicht logisch bewiesen; aber der ungewohnte Gedanke wird doch dem Fassen nahe gebracht.

Auch ohne Zurückführung des Bewußtseins auf die Tätigkeit des Gedächtnisses ist das Wort Bewußtsein nach mehr als zweitausendjährigem Dienst (seine Geschichte reicht, wie Kr. d.[174] Spr. I, 631 nachzulesen ist, von den Neuplatonikern bis über Wolf hinaus, der den deutschen Terminus prägte) im Begriffe, ausrangiert zu werden; die neuere Psychologie liebt es nicht und findet zwischen bewußt und psychisch kaum einen Unterschied mehr; nur die Herbartianer, und zu den Herbartianern gehört auch Wundt, schleppen sich noch weiter mit dem überflüssig gewordenen Worte und geben sich alle Mühe, die alte Wortform mit neuen Vorstellungen zu füllen. So zurechtgemacht steht es in der Sammlung ausgedienter philosophischer Begriffe wie ein ausgestopftes Tier: Häcksel in dem hübschen Balg.

Man könnte mir entgegenhalten: wenn Bewußtsein dasselbe besagt wie geistiges oder psychisches Leben, und wenn dieses Innenleben, oder wie man es nennen will, auch eine Wirklichkeit ist, ja sogar die gewisseste und vielleicht die einzige Wirklichkeit, so käme es auf den Ausdruck nicht an und man könnte das alte Wort, von scholastischem Staube gesäubert, bestehen lassen. Aber geistiges Leben ist ja offensichtlich ein bildlicher Ausdruck und gibt von der Vorstellung ein falsches Bild. Die Unwahrheit freilich, die in allen solchen abstrakten Substantiven steckt, ist den Begriffen Leben und Bewußtsein gemeinsam; es gibt nicht ein Leben, noch einmal, neben den Lebensäußerungen; es gibt nicht ein Bewußtsein, noch einmal, neben den Akten des Bewußtseins. Alle abstrakten Substantiva muten den Sprachkritiker an, wie übrig geblichene Arten einer dem Aussterben verfallenen Fauna; und ich sehne mich nach dem Sprachkritiker, der jung und stark genug wäre, in einer großen Reformation der Sprache die abstrakten Substantiva mit eisernem Besen hinauszufegen. Die konkreten Substantiva werden wir schon behalten müssen, so lange wir uns den mystischen Glauben an die Wirklichkeit der lieben Welt bewahren wollen.

Innerhalb des noch nicht reformierten Sprachgebrauchs hat aber Leben seinen guten Sinn, wenn der Begriff auch nicht so einfach zu definieren ist, wie naive Biologen glauben mögen. Es existiert keine jenseitige Gottheit, das »Leben«, neben und[175] außer den kleinen irdischen Lebensäußerungen; Leben ist jedoch ein ziemlich gut zu beschreibender Korrelatbegriff zu dem, was wir unorganische Materie nennen; man stoße sich nicht an der Negation unorganisch; man könnte die reale Welt ebenso gut einteilen in die mechanischen und in die nicht-bloß-mechanischen Dinge; bei Korrelatbegriffen der Wirklichkeitswelt kann man das Negationszeichen immer willkürlich auf die eine oder die andere Seite bringen, weil es oft nur am sprachlichen Ausdrucke liegt, welchen von den beiden Begriffen (gerade, ungerade, aber schwer, unschwer) wir als die Negation ansehen wollen. Einen solchen Korrelatbegriff zum Bewußtsein können wir nicht bilden; das Unbewußte ist, mag es auch ein Modewort geworden sein, ein Scheinbegriff, weil unserm psychischen Leben nur diejenigen Erinnerungen angehören, die bewußt geworden sind, weil das Unbewußte eine richtige Negation ist. Was ich über den Unterschied der Begriffe Leben und Bewußtsein vorbringen will, wird deutlicher werden, wenn ich das Schlagwort der jüngsten Weltanschauung zur Verständigung bemühe: Energie.

Man hat das Leben in die Reihe der Energieformen aufgenommen. Ganz mit Recht. (Vgl. Art. Energie.) Wir kennen Äußerungen der Raumenergie, der kinetischen Energie, der chemischen Energie, der Elektrizität und des Lebens gleich gut; wir kennen diese Energie selbst gleich schlecht; wir wissen ebensowenig, was eine Bewegung sei, was die Elektrizität sei, wie wir wissen, was das Leben sei. Nahrungsaufnahme und Reizwirkungen aber sind Äußerungen am lebendigen Organismus, wie sie bei den Metamorphosen der andern Energien niemals zu beobachten sind. Ganz leise lacht die Sprachkritik dazwischen und meint, mit dem veralteten Worte Vermögen hätte sich ebensogut auskommen lassen; und nur die Verkehrtheit des Materialismus, der in seinem Hasse gegen die Scholastik das Leben durchaus aus mechanischen Ursachen erklären wollte, habe uns so lange verhindert, das Leben als eine Erscheinung besonderer Art anzusehen. Aber der Energiebegriff war dennoch ein kleiner Fortschritt, weil er die Kräfte der wägbaren[176] Massen und die der Imponderabilien, der ehemaligen Fluiden, unter einen gemeinsamen Oberbegriff brachte und so die Sprache daran gewöhnte, das scheinbar so bekannte Leben als eine neue Energieart neben Gravitation, Chemismus und Elektrizität zu stellen.

Die Energetiker erfreuten sich an dem jungen Worte wie an jungem Weine; im ersten Rausche wurde nun das Bewußtsein ebenfalls für eine Energieform erklärt, für energetisch. Dagegen ließe sich nun gar nichts sagen, wenn Energie nichts als der neue Ausdruck wäre für das uralte Begriffspaar Ursache und Wirkung; die Bewußtseinsvorgänge sind ja da und werden also eine Ursache haben. Mehr kann man nicht damit ausdrücken wollen, wenn man die Bewußtseinsvorgänge für energetisch erklärt. Doch Ostwald ist weiter gegangen. Vorsichtig-unvorsichtig sagt er (Naturphilosophie² S. 399): »Hiernach schlage ich Ihnen vor, das Bewußtsein als eine Eigenschaft einer besondern Art der Nervenenergie aufzufassen, nämlich der, welche im Zentralorgan betätigt wird.« Warum das Substantiv Bewußtsein, wenn es eine Eigenschaft ist? Und was bedeutet Nervenenergie? Habe ich recht mit der Gleichstellung des Summenworts Bewußtsein mit dem Summenworte Gedächtnis, so ist, weil das Gedächtnis unweigerlich zur Lebensenergie gehört, als Ursache oder als Wirkung, als Tätigkeit oder als Eigenschaft, wie die Sprache da herankommen will, das Gedächtnis zum Oberbegriff geworden, und die alte Frage nach dem Entstehen des Bewußtseins wird ein wenig verschoben zu der Frage: was ist das psychische Leben oder das bewußte Gedächtnis außer dem, daß es dem organischen Gedächtnis ähnlich ist? Oder vielmehr: was bedeutet das Wort, wenn wir uns trotz aller Bedenken vom Sprachgebrauche verführen lassen, es für die Summe unsrer geistigen Erlebnisse oder für das geistige Vermögen anzuwenden?

Da hat es die Bildung des deutschen Wortes hübsch eingerichtet, daß wir bei Bewußtsein sofort gemahnt werden: es ist das Sein oder der Zustand einer besondern Art von Wissen. Bei der Prägung des deutschen Wortes war es offenbar bestimmend,[177] daß die ältere Übersetzung von conscientia (das allen romanisierten Sprachen angehört), das Wort Gewissen, längst für ein ganz anderes Sich-über-die-Achsel-gucken des Geistes üblich geworden war: für das moralische Werturteil über die eigene gewollte oder vollzogene Handlung. Nur im Vorübergehen möchte ich der Beachtung empfehlen, daß der doppelte Sinn von conscientia (Gewissen und Bewußtsein) für die scholastischen Vorstellungen ganz natürlich war; auch für die Moral war die conscientia die Besinnung, die die Handlung begleiten mußte, sollte die Handlung überhaupt bewertet werden können. Abälard drückt das so aus: non est peccatum nisi contra conscientiam. Sah man doch seit jeher in der Tugend ein Wissen, wie schon die Schlange der Bibel lehrte: eritis sicut Deus, scientes bonum et malum.

Da nun die moralische Bedeutung von conscientia durch Gewissen schon okkupiert war (mhd. diu gewizzen [e], ursprünglich das Wissen von etwas, noch bei Luther: sie kommen mit dem Gewissen ihrer Sünden), mußte für die rein psychologische Bedeutung eine neue Wortform gefunden werden; sie wurde gebildet aus bewußt, welches von einem alten sich bewissen herkam, sibi conscire. Ich kann nicht sagen, ob Wolf Bewußtsein so zusammengeschrieben schon vorfand, als er, der ja die Philosophie in deutscher Gemeinsprache reden lehrte, auch dieses Wort einführte.

Jenes sich bewissen ist offenbar, wie schon angedeutet, eine Lehnübersetzung von sibi conscire; es hat die analogische Form eines reflexiven Verbums, unterscheidet sich aber von Wissen nur durch den Nebenton des Auf-sich-selber-achtens, durch den Nebenton der Selbstbesinnung, ähnlich wie mhd. diu gewizzene; das hört man vielleicht noch aus dem Partizip bewußt heraus, welches nach dieser Untersuchung der einzige Inhalt von Bewußtsein ist. Bewußtsein ist der Zustand (= sein), in welchem wir mit Besonnenheit etwas wissen. Zwischen bewußt und wissend ist im Sprachgebrauche nur dieser eine, oft unmerkliche Unterschied, daß das Wissen eigentlich immer auf äußere Gegenstände geht und auf das, was sich aus[178] ihren Eindrücken ableiten läßt; daß das Sich-bewissen, wie mein Sprachgefühl mir auch direkt verrät, sich nur auf das Innenleben bezieht, auf wahrnehmen, denken und wollen und darum naturgemäß zugleich seine Vorstellung und das vorstellende Ich umfaßt. Das Bewußt-sein ist in der natürlichsten Psychologie des Menschen die Apperzeption eines geistigen Erlebnisses, – wenn nur nicht appercipere schon für das Erfassen der Außenwelt, conscire für das Wissen oder Gesehen-haben, beides bei besonderer Aufmerksamkeit, spezialisiert worden wäre, so daß für Bewußt-sein eigentlich nur das aufmerksame Erfassen des Innenlebens als Inhalt übrig blieb.

Bewußt-sein ist also ein sogenannter Zustand, nicht ein Vorgang des Bewußt-werdens; wir können diese Kopulation nicht in flagranti ertappen, offenbar deshalb nicht, weil die Aufmerksamkeit auf das psychische Erleben immer nachhinkt, immer zu spät kommt, immer erst registrieren kann. Dieser Zustand wird charakterisiert durch eine Empfindung des innern Sinnes, die wir nicht anders als mit dem Adjektiv bewußt bezeichnen können. Die Sprache der Psychologie hat mich da gezwungen, in lauter Bildern zu sprechen, die leider nicht von jedermann als bloße Bilder aufgefaßt werden.

Ich habe eben schon kurz darauf hingewiesen, daß das Bewußt-sein die Vorstellung zugleich mit dem vorstellenden Ich zu umfassen scheint; aus diesem Schein haben, auf Grund von Kants Kritik, Reinhold und dann verwegener Fichte die ganze Innen- und Außenwelt herausholen wollen, aus dem Bewußtsein oder aus dem Ich; sie haben nichts herausgeholt, als was sie vorher hineingeschoben hatten. Wir wissen jetzt, daß von dem Substantiv Bewußt-sein nicht einmal ein verbaler Vorgang übrig bleibt, sondern nur die adjektivische Empfindung: bewußt.

Und auch dieses Wort wird Im besonnenen Sprachgebrauche so verschieden benützt, daß es schwerlich klar zu umschreiben ist, abgesehen davon, daß auch Empfindungen der Außenwelt (rot, warm) kaum mit Begriffen zu definieren sind. Ich möchte dreierlei Gruppen des Sprachgebrauchs auseinandergehalten[179] wissen und werde, weil die Sprache ungefällig ist, bei der Darstellung wieder zu dem eben von mir verpönten Substantiv Bewußtsein zurückgreifen.

Der ersten Gruppe gehört das Bewußtsein an, wenn wir von einem Ohnmächtigen sagen: er erhole sich, das Bewußtsein kehre ihm wieder zurück- Eigentlich meinen wir nur: der Gebrauch der Sinne kehre zurück. Aber es ist doch mehr. Die Kontinuation des Gedächtnisses, die Anknüpfung an das geistige Leben vor der Ohnmacht wird wieder hergestellt; diese Kontinuation nennen wir sonst unser Ich, und in diesem Sinne ist das Bewußtsein unser Ichgefühl. Alle Menschen erleben dieses Bewußtwerden täglich, wenn sie aus dem Schlafe erwachen, wenn sie wach werden. Ganz gewiß haben die höheren Tiere dieses Bewußtsein bis zu einem gewissen Grade auch; aber es gibt da unendlich viele Stufen zwischen der Pflanze etwa, die im Menschensinne niemals wach wird, bis zu unsern intelligentesten Haustieren, die sogar Selbstbewußtsein im Sinne von Stolz haben, von denen wir aber trotzdem nicht sagen können, wie weit und wie intensiv die Kontinuation des Gedächtnisses sei.

Einer zweiten Gruppe scheint Bewußtsein im Sinne von Aufmerksamkeit anzugehören; wir nennen da das Handeln, das Denken, ja selbst den Charakter eines Menschen bewußt, wenn er mit nicht gewöhnlicher Besonnenheit handelt oder denkt. Man sieht, daß in dieser Gruppe Bewußtsein und Gewissen wieder ineinanderfließen, wie man denn auch eine sorgsame geistige Arbeit gewissenhaft nennt. Bezeichnet man einen Charakter als bewußt, so wird leicht die Vorstellung mitverstanden, daß der Träger dieses Charakters die Kontinuation des Gedächtnisses sehr stark empfinde, sich auch des Ziels seiner Handlungen jederzeit lebhaft erinnere. Der bewußte Mensch kann ein sehr gewissenhafter Mensch sein; aber er reflektiert, d.h. er denkt an sein Ich und wird darum getadelt; im Grunde aber läßt er sich nur weniger als der Triebmensch vom Augenblick lenken, weil sein Gedächtnis stärker ist. Diese Art des Bewußtseins halten bekanntlich nicht alle Menschen. (Vgl. Art. Charakter.)[180]

Eine dritte kleine Gruppe bilden endlich diejenigen Gebrauchsformen der Philosophensprache, in denen der Glaube ausgedrückt oder der Schein festgehalten wird, daß der denkende Mensch, indem er seine eigene Gehirntätigkeit in den Blickpunkt seiner Aufmerksamkeit rückt, an dem innern Vorgange zwei Gegenstände zugleich betrachten könne: das Subjekt und das Objekt, das Ich und die Vorstellung. Es liegt auf der Hand, daß nur sehr wenige Menschen Geistesturner genug sind, um eine solche Operation vorzunehmen, d.h. sich eine solche Operation vorzustellen. Es ist dabei der Begriff der Reflexion nicht zu umgehen, einer Zurückbiegung des Geistes, die man unhöflich sogar als Verrenkung bezeichnen könnte. Wie wir uns nämlich auch drehen und wenden mögen, wir finden keinen Standpunkt, von dem aus das Ich zu erblicken wäre. Natürlich nicht, weil das Ich die Kontinuation des Gedächtnisses ist und niemals mit der Stecknadelspitze des gegenwärtigen Momentes aufzuspießen. Das Ich ist immer nur die Anknüpfung der individuellen Vergangenheit an die augenblickliche Gegenwart, ist also immer ein Phantasieprodukt; man sagt darum mit Recht: wir haben keine Distanz zu uns selber. Daher die unglücklichen Versuche, dieses Bewußtsein (im engsten Sinne) zu erklären als: Wissen vom Wissen, Empfindung der Empfindung; der Begriff Selbstbewußtsein gehört selbst in die Reihe dieser Sprachverrenkungen.

Der Versuch, das innere Auge für ein Doppeltsehen des Subjekts und des Objekts zu akkomodieren, ist nicht ohne Gefahr für das innere Auge; wie die Erscheinung des Doppeltsehens von unsern Augenärzten als ein schlimmes Symptom betrachtet wird. Der Wahnsinn lauert auf der Schwelle dieses Bewußtseins. Eine andre Gefahr wird leichter zu tragen sein. Die Philosophen halten sich für die klügsten Menschen, weil sie die bewußtesten sind; aber wie die gewissenhaften Menschen beim Handeln zögern, so sind auch die bewußtesten Menschen keine Helden der Tat. Auch da noch ist das Bewußtsein dem Leben entgegengesetzt. Denn das Bewußtsein ist Gedächtnis und lebt in der Vergangenheit, das Leben ist die Gegenwart.[181] Goethe hat es wieder einmal am schönsten gesagt: »Der Handelnde ist immer gewissenlos; es hat niemand Gewissen als der Betrachtende.« (Sprüche in Prosa Nr. 162.)

Quelle:
Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 21923, Band 1, S. 174-182.
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