Ablaut

[42] Ablaut, von J. Grimm erfundener Ausdruck zur Bezeichnung des regelmäßigen Vokalwechsels in der Stammsilbe, namentlich der starken oder ablautenden Verba, z. B. binden, band, gebunden, Binde, Bund; lassen, ließ, gelassen etc. Die in demselben Formensystem wechselnden Vokale nennt man eine Ablautreihe. Der A. erscheint in sämtlichen indogermanischen Sprachen (z. B. lat. frango, »ich breche«, Perfektum frēgi; satus, »gesät«, sēmen, »der Samen«) und stammt aus der Zeit der indogermanischen Urgemeinschaft. Vgl. Hirt, Der indogermanische A. (Straßb. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 42.
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