Alvares

[401] Alvares (spr. álwarēs), Fernam, mit Zunamen do Oriente (weil aus Goa gebürtig), portug. Dichter, geboren um 1540, gest. 1599, soll bei Alcacer-Quebir gekämpft haben und in Gefangenschaft geraten sein. Philipp II. begünstigte ihn 1584 mit der Erlaubnis zu zwei Handelsexpeditionen nach Koromandel, die A. 1598 auf seinen Sohn übertrug. Sein Lebenswerk »Lusitania transformada« (gedruckt 1607 u. 1781), die Schule des Camões verratend, ist ein aus Prosa und Poesie gemischter Schäferroman in der Art von Sannazaros »Arcadia« und Montemayors »Diana«, in edler reiner Sprache und enthält so schöne Elegien, Sonette und Idylle, daß Camõesschwärmer sie diesem zuschrieben, freilich daneben auch viele Reimspielereien, in denen sich A. als Meister in der Beherrschung der Muttersprache zeigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 401.
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