Amboß [1]

[415] Amboß (althochd. anabôz, von bôzan. schlagen. stoßen), Unterlage beim Bearbeiten der Metalle mit dem Hammer, namentlich beim Schmieden. Kleine Ambosse aus Stahl werden in den Schraubstock gespannt oder mit einer Angel in die Werkbank gesteckt; die andern bis zum Gewicht von mehreren Zentnern sind von Eisen, und nur ihre Bahn, d.h. ihre obere sogen. Aufsetzfläche, ist mit Stahl belegt. Der große A. steckt in einem eichenen, in die Erde eingelassenen Klotz (Amboßstock). Über die Ambosse der Hammerwerke s. Hammer. Der Schmiedeamboß hat an einer schmalen Seite ein Horn (Hornamboß), um das der Arbeiter Metall biegt; in ein Loch auf der Bahn werden zu Nebenarbeiten dienende Werkzeuge mit Angeln gesteckt. Das Sperrhorn hat eine kleine quadratische Amboßfläche, auf der einen Seite ein Horn und läuft auf der andern Seite viereckig pyramidenförmig zu. Zum Bearbeiten von Blechen etc. dienen Ambosse mit polierten Bahnen (Treib-, Spann-, Polierstöcke). Senkeisen sind mit Rinnen versehene Ambosse der Kupferschmiede; Stockambosse zum Hohlschlagen der Gefäße besitzen einen kugelartigen Kopf. Zur Bildung krummer, röhrenartiger Formen dient der Halsamboß, der mit einem gebogenen runden Teil ausgestattet ist. Der gekröpfte A. der Gold- und Silberarbeiter und der Gürtler hat einen runden oder halbrunden Kopf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 415.
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