[71] Bluhme, 1) Christian Albrecht, dän. Staatsmann, geb. 27. Dez. 1794 in Kopenhagen, gest. 16. Dez. 1866, war seit 1820 bei der Justiz-, bez. Kolonialverwaltung beschäftigt, seit 1843 Direktor der[71] Generalzollkammer sowie 1848 mehrere Monate Handelsminister. Ende 1851 zum Minister des Auswärtigen, kurz darauf auch zum Ministerpräsidenten ernannt, brachte er 1852 durch den Londoner Vertrag die Frage der Elbherzogtümer zu einem für Dänemark günstigen Abschluß, legte 1853 den Vorsitz nieder, blieb aber Minister des Auswärtigen im Kabinett Örsted, das er bei Beginn des Krimkriegs zur Vornahme umfassender Verteidigungsmaßregeln zwecks Aufrechterhaltung der dänischen Neutralität zu bestimmen wußte. Da hierbei eine vorherige Befragung des Reichsrats nicht erfolgt war, ward er nebst seinen Kollegen nach dem Rücktritte des Ministeriums (Ende 1854) vor dem Reichsgericht angeklagt, 1856 aber freigesprochen. 1857 erledigte er die Frage der Ablösung des Sundzolles in einer für Dänemark vorteilhaften Weise. Im Reichsrat einer der eifrigsten Vorkämpfer der konservativen Gesamtstaatspartei und ein energischer Gegner der Eiderdänen (s.d.), schloß er, 1864 nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges von neuem Premier- und auswärtiger Minister, den Wiener Frieden ab, nahm aber Ende 1865 wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Reichsrat betreffs der Verfassungsrevision seinen Abschied.