[475] Bruchsteine, alle Arten natürlicher Steine, die in kleinern Stücken gebrochen und darauf ohne eine weitere Bearbeitung als diejenige mit dem Maurerhammer vermauert werden. Die Güte der B. hängt von ihrer Härte, Wetterbeständigkeit und Lagerhaftigkeit ab.
Geschichtete, schieferige, blätterige Steine tragen senkrecht zu ihrer Schichtung die größte Last und dürfen daher nur auf das »Lager« gelegt vermauert werden. Bei ungeschichteten Steinen ist die Lage gleichgültig. Das Bruchsteinmauerwerk teilt man in unregelmäßiges (wildes, Fig. 1) und regelmäßiges (lagerhaftes, Fig. 2) ein. Bei jenem laufen die Fugen unregelmäßig in verschiedenen Richtungen, während sie bei diesem sich in tunlichst wagerechte Lager- und senkrechte Stoßfugen sondern. Fig. 1 u. 2 geben auch die Bildung der Mauerecken. Hierher gehört auch das Kyklopenmauerwerk, ein[475] mörtelloses Steingefüge von sehr großen, unregelmäßig vieleckigen Bruchsteinen (s. Tafel »Architektur III«, Fig. 1 u. 3). Wie die B. werden auch Feldsteine (Lesesteine, Findlinge) verwendet.