Convallarĭa

[270] Convallarĭa L. (Maiblume), Gattung der Liliazeen mit der einzigen Art C. majalis L. (Maiglöckchen, Maililie, Zauke, Zäupchen), einem ausdauernden Gewächs mit kriechendem Wurzelstock, elliptischen bis elliptisch-lanzettlichen Blättern, von denen sich jährlich zwei entwickeln, glockenförmigen weißen, wohlriechenden Blüten in langgestielter Traube und roten, kugeligen, dreifächerigen, dreisamigen Beeren, wächst in Laubwäldern Europas, Nordasiens und Nordamerikas, wird in Gärten kultiviert, auch getrieben (namentlich in Berlin). Die Wurzel wurde früher gegen Epilepsie und Herzkrankheiten benutzt. Die Blüten (Springaufblumen, Nieseblumen) schmecken bitter und scharf; daraus bereiteter Maiblumenessig wird als Hausmittel gegen Kopfschmerzen gebraucht; getrocknet werden sie zu Niespulver benutzt. Sie enthalten die Glykoside Convallamarin und Convallarin und ein Alkaloid Majalin. Letzteres und das Convallamarin wirken auf das Herz, das Convallarin auf die Unterleibsorgane. Versuche, C. und Convallamarla an Stelle von Digitalis zu benutzen, haben zu wenig befriedigenden Ergebnissen geführt. C. Polygonatum L., s. Polygonatum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 270.
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