Cuenca [2]

[368] Cuenca, 1) Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), liegt 902 m ü. M. auf einem steilen Felsen, am Zusammenfluß des Jucar und Huecar, über welch letztern eine 42 m hohe Brücke (San Pablo, aus dem Jahre 1523) führt, an der Eisenbahn Aranjuez-C. Die Stadt hat eine schöne gotische Kathedrale, viele große Häuser (ehemalige, nun verlassene Edelsitze), ein Instituto, ein bischöfliches Seminar und (1900) 10,756 Einw. Sie war ehemals durch ihre Tuchfabrikation, ihre Goldwaren und ihr Kunstgewerbe berühmt, ist aber jetzt verödet. Sie ist Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs. C. soll die Stadt der alten Concani gewesen sein, sie hieß später Conca oder Concha. Alfons IX. entriß sie 1220 den Mauren. Geschichtlich bekannt ist sie durch die Übergabe 9. Okt. 1706 im Spanischen Erbfolgekrieg und 1874 durch die Greuel, welche die Karlisten dort verübten. – 2) (Santa Anade C.) gut gebaute Hauptstadt der Provinz Azuay in Ecuador, 2581 m ü. M., in fruchtbarer Ebene am Rio Paute, hat breite, von Kanälen durchflossene Straßen, Kathedrale, höhere Schule und mit der Vorstadt Ejido 30,000 Einw., die Wollenstoffe, Hüte und Töpferwaren verfertigen und Handel mit Früchten, Käse und Korn treiben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 368.
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