[289] Duplikator, Vorrichtung zur Entwickelung größerer Elektrizitätsmengen durch fortgesetzte Verdoppelung einer ursprünglich schwachen elektrischen Ladung.
Auf eine oben gefirnißte isolierte Metallplatte A (z. B. die Kollektorplatte eines Kondensators, s. d.) werde die unten gefirnißte, mit isolierendem Griff versehene Platte B (Kondensatorplatte) aufgesetzt (Fig. I); wird der Platte A die kleine Elektrizitätsmenge[289] +e mitgeteilt und die Platte B ableitend berührt, so wird in letzterer die Elektrizitätsmenge -e durch Influenz (s. Elektrizität) hervorgerufen. Setzt man nun die abgehobene Platte B auf eine dritte isolierte und oben gefirnißte Platte C (Fig. II), während man letztere ableitend berührt, so erlangt C durch Influenz die Ladung +e. Wird jetzt B wieder auf A gesetzt und A mit C leitend verbunden (Fig. III), so erhält A die Ladung +2e und B die Ladung -2e. Dieses Verdoppelungsverfahren kann beliebig oft wiederholt und somit die Ladung immer höher gesteigert werden. Der D., von Benett erfunden, von Cavallo verbessert, von Nicholson mit einem Mechanismus zur Bewegung der Platten versehen, wird gegenwärtig kaum noch angewendet. An seine Stelle ist die Influenzmaschine (s. d.) getreten, die auf demselben Prinzip der Vervielfältigung einer anfangs schwachen Ladung durch wiederholte Influenzwirkung beruht.
Meyers-1905: Duplikator [1]