Erzschleiche

[98] Erzschleiche (Chalcides Wiegm.), Eidechsengattung aus der Familie der Erzschleichen (Chalcididae), langgestreckte Tiere mit vier stummelhaften sehr kurzen und dünnen, fünf- bis einzehigen Füßen und mit regelmäßig beschildertem Kopf. Die elf Arten finden sich in Südeuropa, im nördlichen Afrika und in Südwestasien. C. tridactylus L. (Chalkis der Griechen, Seps der Römer), bis 42 cm lang, wovon die Hälfte auf den Schwanz kommt, mit 8–12 mm langen, sehr dünnen Beinen, glänzend bronzebraun oder silbergrau, einfarbig oder dunkelbraun gestreift, bewohnt Italien, Tunis, Algerien, nährt sich von Kerbtieren, Spinnen, kleinen Nacktschnecken und Würmern und ist lebendig gebärend. Im Oktober verkriecht sie sich tief im Boden. Sie ist völlig harmlos, gilt aber schon seit dem Altertum wie noch heute für sehr giftig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 98.
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