[151] Götakanal, ein großartiges Kanalsystem im südlichen Schweden, verbindet mit Hilfe des Götaelf, des Wener- und Wettersees sowie einiger andrer Seen die Nordsee mit der Ostsee. Der Kanal beginnt an der Ostseite des Wenersees und führt zunächst in den 50 m höher gelegenen und von großartigen Bergmassen umgebenen Vikensee, den höchsten Punkt der ganzen Anlage (91,4 m ü. M.); von da geht eine durch den Felsen gesprengte Schleuse zu dem Bottensee, der durch eine Kanalstrecke von 450 m Länge mit dem Wettersee (bei Karlsborg) verbunden ist. Der letztere hat wieder an der Ostseite eine Verbindung mit dem 14 km langen Borensee, aus dem die Wasserstraße zu dem 27 km langen Roxensee führt. Von diesem geht der Kanal 7,2 km weit, bis er in den 5 km langen, 27 m ü. M. liegenden Asplångensee tritt, von wo er endlich nach weitern 7 km bei der Spitze des Meerbusens Slätbaken die Ostsee erreicht. Die Länge der wirklich kanalisierten Strecke beträgt etwa 97 km, die ganze Länge der Wegstrecke aber von Gotenburg bis zur Ostsee 420 km, während der Weg zur See mindestens das Doppelte ausmacht. Die Breite des Kanals am Boden mißt 10,714,8 m, an der Oberfläche 2629 m, die Tiefe 3 m. Das Merkwürdigste sind die Schleusen, deren 58 gezählt werden, darunter 53 Senkschleusen. In letztern (38 m lang und 7,8 m breit) werden die Schiffe bei der Bergfahrt durch zuströmendes Wasser gehoben, bei der Talfahrt durch das abfließende Wasser niedergelassen. Die fünf übrigen Schleusen dienen dazu, den seitlichen Zufluß des Wassers zum Kanal zu regulieren. An elf Stellen erweitert sich der G. zu größern Bassins, wodurch Hafenplätze entstehen. Über den Kanal führen 34 Brücken. Der Plan, Ost- und Nordsee durch eine künstliche Wasserstraße zu verbinden, wurde zuerst durch den Bischof Joh. Brask gefaßt (1516). Nach Vollendung des Trollhättakanals lebte der Gedanke einer Verbindung beider Meere von neuem auf, und dem Mut und Eifer des Grafen Platen gelang endlich die vollständige Ausführung. Der Bau wurde von der 1810 privilegierten Götakanalgesellschaft zu gleicher Zeit an mehreren Stellen begonnen und 1832 vollendet. Die Gesamtkosten betrugen 171/2 Mill. Mk.