[328] Garay (spr. gárrai), Johann, ungar. Dichter, geb. 1812 in Szegszárd im Tolnaer Komitat, lebte in Pest, wo er 1847 bei der Universitätsbibliothek eine Anstellung fand und 5. Nov. 1853 starb. Durch gründliches Studium deutscher Meisterwerke, namentlich Uhlands, gebildet und durch Vörösmartys Poesien angeregt, schrieb er mehrere Dramen, größtenteils historischen Inhalts; ferner: die Epopöe »Csatár« (»Der Plänkler«, 1834); die Legende »Bosnyák Zsófia«; die poetische Erzählung »Frangepán Kristófné« (»Christoph Frangepans Frau«) und das historische Gedicht »Szent László« (Erlau 1850, 2 Bde.; 2. Aufl., Pest 1853). Als begabterer Balladendichter zeigte er sich in seinem u. d. T.: »Arpádok« erschienenen Zyklus historischer Balladen (Pest 1847, 2. Aufl. 1848). Seine Erzählungen erschienen Pest 1845. Eine Gesamtausgabe seiner Gedichte veranstaltete Franz Ney (Pest. 1854, 5 Bde.); eine Auswahl in deutscher Übersetzung gab Kertbeny (2. Aufl., Wien 1857). Seine Biographie schrieb Ferenczy (Pest 1883).