Gaskalk

[372] Gaskalk (Defäkationskalk), der aus den Reinigungsapparaten der Gasanstalten stammende Kalk. der zur Befreiung des rohen Gases von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff etc. gedient hat, riecht durchdringend widerlich, enthält neben unverändertem Ätzkalk Calciumsulfhydrat und Schwefelcalcium, Cyancalcium, Schwefelcyancalcium, kohlensauren, schwefligsauren, unterschwefligsauren, schwefelsauren Kalk, freies Ammoniak und Teerstoffe. Er zersetzt sich an der Luft und geht allmählich größtenteils in schwefelsauren Kalk über. Man benutzt ihn nach vollständiger Oxydation als Dünger, Wegebaumaterial, frisch zum Enthaaren der Felle in der Gerberei, zur Gewinnung von Cyan- und Schwefelcyanverbindungen, Ammoniaksalzen und Unterschwefligsäuresalzen. Vgl Bößner, Verwertung der ausgebrauchten Gasreinigungsmassen (Wien 1901).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 372.
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