Hunold

[659] Hunold, Christian Friedrich, Schriftsteller, unter dem Pseudonym Menantes bekannt, geb. 29. Sept. 1681 zu Wandersleben in Thüringen, gest. 6. Aug. 1721 in Halle, studierte in Jena Rechtswissenschaft, führte aber ein ziemlich ausschweifendes Leben, kam 1700 nach Hamburg, wo er eine Schreiberstelle bei einem Advokaten annahm und sich nebenbei mit Schriftstellerei beschäftigte, und wurde später Dozent der Rechte in Halle. Sein erster Roman: »Die verliebte und galante Welt« (Hamb. 1700, 2 Bde.), fand ebenso wie seine Operndichtungen beifällige Ausnahme. Als Wernicke seinen satirischen Feldzug gegen den Lohensteinschen Stil eröffnet hatte, trat H. neben Postel als Verteidiger Lohensteins auf, und es entwickelte sich eine Polemik, die von beiden Seiten in gleich würdeloser Art geführt wurde (1704). Durch seinen »Satirischen Roman« (Hamb. 1705 u. 1732), worin H. die Chronique scandaleuse Hamburgs aus Licht zog, machte er sich so viele Feinde, daß er 1706 die Stadt verlassen mußte. 1708 wandte er sich nach Halle; von da ab ist in seinen Schriften nichts mehr von der frühern Sinnlichkeit und Schlüpfrigkeit zu bemerken. Vgl. H. Vogel, Chr. Friedr. H. (Menantes), Leben und Werke (Leipz. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 659.
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