[736] Idealistisch heißen in der Ästhetik diejenigen Darstellungen, in denen sich eine weitgehende ästhetische Abtönung des Lebensgehalts verrät (s. Ästhetik, S. 898). Während keine Kunst auf ein gewisses Maß des Idealisierens (s. Idealisieren) Verzicht leisten kann, heißen doch i. nur diejenigen Gebilde, die dem idealistischen Stil entsprechend ausgeführt sind. Es tritt in ihnen einerseits das Schöne und Erhabene, d. h. das normal entwickelte und das übernormal gesteigerte Leben, hervor, anderseits werden die Kontrasterscheinungen des Häßlichen, deren die Kunst nicht entraten kann, gleichfalls in ihrer typischen Bedeutsamkeit geschildert, und sie sind in der Regel bis zu dem in der Zerstörung sich geltend machenden negativ Erhabenen (s. Erhaben) erhöht. Als typische Muster des Idealistischen in diesem Sinne können die Meisterwerke Shakespeares und diejenigen Goethes und Schillers angesehen werden.-