Ivernĭa

[117] Ivernĭa (Hibernia, griech. Jerne, neukelt. Erin), im Altertum Name der Insel Irland. Aristoteles kennt bereits Jerne neben Albion (England), beide als die britannischen Inseln; Pytheas von Massilia, der sie Bêrgion (kymr. Bergyn, »die westliche«) nennt, umfuhr sie 330 v. Chr. Aber erst durch Cäsars Züge nach Britannien (55 und 54 v. Chr.) und durch Agricolas Umschiffung Britanniens (84 n. Chr.) tritt I. aus dem Dunkel heraus. Strabon weiß von der Roheit der Bewohner, Solinus von dem Mangel aller Bodenkultur und der Üppigkeit des Graswuchses zu erzählen. Die Hauptmasse der Bewohner gehörte zum gälischen Zweig der Kelten und war in mehrere kleinere Königreiche geteilt. An der Südostküste wird uns merkwürdigerweise ein deutscher (Cauci), ein gallischer (Menapii) und ein britannischer (Brigantes) Volksname genannt, wahrscheinlich von einer frühen Einwanderung herrührend. Vgl. Irland, S. 20, und die Karte »Germanien«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 117.
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