Kabelbahnen

[407] Kabelbahnen, Straßenbahnen mit Betrieb durch ein unter der Straßenoberfläche liegendes, stetig umlaufendes Drahtseil ohne Ende. Das Seil ist an beiden Endpunkten der Bahn um Seilscheiben geschlungen, im übrigen durch kleine Leitrollen (von denen es sich abheben kann) unterstützt und geführt und wird von irgend einer Kraftmaschine in Umlauf gesetzt. Das Mitnehmen der Wagen geschieht durch Greifervorrichtungen, die vom Wagen aus durch einen schmalen, eisenumsäumten Schlitz des Straßenpflasters in die Höhlung zu dem Seil hinunterreichen und durch den Wagenführer jederzeit an das Seil festgeklemmt[407] oder davon gelöst werden können. K. sind zuerst in Nordamerika (San Francisco) ausgeführt und dann dort sehr verbreitet worden, insbes. vor Ausdehnung des elektrischen Straßenbahnbetriebes. Auch in England und Schottland (Edinburg) hat man sie an einzelnen Stellen angewendet, wo besonders starke Steigungen zu überwinden sind. Gegenwärtig sind sie durch den elektrischen Betrieb überholt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 407-408.
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