Kathodengefälle

[749] Kathodengefälle (Kathodenfall), die Spannungsdifferenz zwischen der Kathode und dem Anfang der blauen Glimmlichtschicht, d. h. der Spannungsabfall im dunkeln Kathodenraum (s. Elektrische Entladung, S. 611), der den größten Teil der Spannungsdifferenz der Elektroden überhaupt ausmacht. Es heißt normal, solange noch nicht die ganze Kathode mit Glimmlicht bedeckt ist und der Ausbreitung desselben kein Hindernis (z. B. durch die Nähe der Gefäßwände) entgegensteht: dann ist es nämlich unabhängig von der Stromstärke und vom Gasdruck und nur abhängig von der Natur des Gases und des Elektrodenmetalls (z. B. gemessen in Volt für: H und Pt 298, H und Mg 168, N und Pt 232, N und Mg 207, Hg und Pt 340 etc.). In glühenden Metalldämpfen wird es sehr gering, so daß bei Erhitzung der Elektroden bis zur Verdampfung die Glimmentladung in Lichtbogenentladung mit weit größerer Stromstärke und kleinerer Elektrodenspannung umschlägt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 749.
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