Katze [2]

[760] Katze, in der Befestigungskunst soviel wie Kavalier; im Kriegswesen ehedem (lat. catus) bewegliches Schirmdach, etwa soviel wie Vinea und Testudo, s. Kriegsmaschinen. – In der Technik heißt bei Kranen K. (Laufkatze) eine Vorrichtung verschiedener Konstruktion zur Verschiebung der Last längs des Kranbalkens; in der Weberei der Fadenführer am Scherrahmen. - Neunschwänzige K. (engl. cat of nine tails) nennt man eine in neun Riemen auslaufende, früher in der englischen Armee und Marine zur körperlichen Züchtigung benutzte, aber seit 1881 abgeschaffte Peitsche. – Die Redensart: »Das ist für die K.«, d. h. ist ganz vergebens, lohnt nicht, bringt nichts ein, soll aus dem »Esopus« des Burkard Waldis stammen, und zwar aus der dort befindlichen Erzählung »Vom Schmied und seiner K.«; der Schmied, der für seine Arbeit statt reellen Entgelts nur Dank erhält, gibt diesen Dank, ein Nichts, seiner K., die denn bald Hungers stirbt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 760.
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