Kupulārbildungen

[852] Kupulārbildungen (v. lat. cupula, »Becher«), becherförmige Ausbreitungen der Blütenachse, die besonders den epigynen und perigynen Blüten eigentümlich sind. Bei den Blüten der Kirsche stehen z. B. die Kelch-, Blumen- und Staubblätter auf dem Rande der becherförmigen Achsenausbreitung, der Fruchtknoten dagegen frei im Grunde derselben. Bei der Rose stehen die Kelch-, Blumen- und Staubblätter ebenso, die zahlreichen Fruchtblätter aber auf der Innenseite des Bechers. Ist der Achsenbecher, wie beim Apfel oder der Birne, mit den Fruchtblättern verwachsen, so entsteht der unterständige oder Kupularfruchtknoten. Die becherförmige Achsenwucherung der Eichel wird als Cupula (Becherhülle) bezeichnet, desgleichen die durch Verwachsung von Tragblatt und Vorblättern entstehende Fruchthülle der Haselnuß.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 852.
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