Laboulbenĭen

[9] Laboulbenĭen (Laboulbeniazeen), mikroskopisch kleine, parasitisch auf Insekten, hauptsächlich Lauf- und Wasserkäfern, lebende Pilze aus der Abteilung der Pyrenomyceten (s. Pilze). Der Entwickelung der Schlauchfrüchte (Perithecien) geht ein Befruchtungsprozeß vorauf, der in mancher Beziehung an die geschlechtliche Fortpflanzung der Florideen (s. Algen) erinnert. Bei dem auf Stubenfliegen lebenden Stigmatomyces Baeri (Fig. A) besteht das Individuum im Jugendzustand aus einem wenigzelligen stielartigen Thallus, welcher die Geschlechtsorgane, Prokarp mit Trichogyn und Antheridien trägt.

Stigmatomyces Baeri. A Individuum, B Perithecium, C Askus.
Stigmatomyces Baeri. A Individuum, B Perithecium, C Askus.

Die in letztern gebildete Spermatien verschmelzen mit dem als Empfängnisorgan dienenden Trichogyn, wodurch die Prokarpzelle zur Ausbildung askogener Zellen im, ihre Hüllzellen zur Ausbildung einer Peridie am Perithecium (Fig. B) angeregt werden. Die askogenen Zellen erzeugen eine Anzahl Schläuche (Asci) mit je vier Sporen (Fig. C), welche die Übertragung des Pilzes auf andre Fliegen vermitteln. Vgl. Thaxter, Contributions toward a monograph of the Laboulbeniaceae (»Memoirs of the American Academy of Arts and Science«, Boston 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 9.
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