[603] Lisieux (spr. lisjȫ), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Calvados, am Küstenfluß Touques, Knotenpunkt der Westbahn, hat eine ehemalige Kathedrale, St.-Pierre, im gotischen Stil, teilweise aus dem 12. Jahrh., mit einer zur Sühne für den Prozeß der Jungfrau von Orléans erbauten Kapelle und zahlreichen Kunstwerken, eine Kirche, St.-Jacques (von 1501), einen ehemaligen Bischofspalast, ein Stadthaus (1713), altertümliche Häuser aus dem 14.16. Jahrh., ein Handelsgericht, eine Gewerbekammer, ein Kommunalcollège, ein kleines Seminar, eine Bibliothek (28,000 Bände), ein Museum, Fabrikation von Leinwand, Wollspinnerei, Tuchmanufaktur, Wirkerei, Gerberei und Weberkammerzeugung, Handel mit Getreide, Vieh, Käse und Wolle und (1901) 16,084 Einw. Unter den Galliern hieß die Stadt Noviomagus, später Lexovii; sie war bis 1790 Bischofssitz.