Meerohr

[540] Meerohr (Seeohr, Haliotis L.), Schneckengattung der Vorderkiemer (Prosobranchia), mit ohrförmigem, flachem Gehäuse, von dem die letzte Windung den bei weitem größten Teil bildet und die Öffnung sehr groß ist. Die Schale hat am linken Rande eine Reihe Löcher, durch die das Tier fadenförmige Anhänge des Fußes steckt und das Wasser zu den Kiemen eintreten läßt. Sie ist außen oft gerunzelt, schillert (irisiert) aber innen in den schönsten Farben (daher Irismuschel); auch das Tier ist mit farbigen Anhängen geschmückt. Man kennt mehr als 70 Arten in den Meeren der heißen und gemäßigten Zone, nördlich bis zum Kanal; sie leben in der Strandzone, besonders an felsigen Küsten, halten sich am Tage[540] verborgen und weiden nachts die Tange ab. Die Schale wird als Perlmutter verarbeitet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 540-541.
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