[896] Octavĭus, Name eines röm. plebejischen Geschlechts, das aus dem volskischen Veliträ in Latium stammte. Seine namhaftesten Glieder sind:
1) Gnäus, zeichnete sich im Kriege gegen Perseus aus, in dem er als Prätor 168 v. Chr. den Befehl über die Flotte führte und in Samothrake den bei Pydna geschlagenen Perseus gefangen nahm. Er erlangte dadurch 167 einen Triumph und 165 das Konsulat. Sein jüngerer Sohn, Marcus O., 133 mit Tiberius Sempronius Gracchus Volkstribun, leistete diesem bei der Abstimmung über das Ackergesetz Widerstand und wurde deshalb abgesetzt.
2) Gnäus, Enkel von O. 1), gelangte durch Sullas Einfluß 87 v. Chr. mit Cornelius Cinna zum Konsulat, vertrieb, als sein Kollege durch volkstümliche Gesetze Unruhen erregte, an der Spitze der Senatspartei ihn aus der Stadt und wurde von dem an der Spitze eines Heeres zurückkehrenden Cinna getötet.
3) Marcus, Enkel des Volkstribuns vom Jahr 133, kurulischer Ädil 50 v. Chr., war in dem Bürgerkrieg zwischen Pompejus und Cäsar einer der Flottenführer des erstern und floh nach der Schlacht bei Pharsalus nach Afrika, wo er sich nochmals an dem Kriege gegen Cäsar beteiligte.
4) Gajus, Sohn eines Cn. O., verwaltete nach seiner Prätur (61) die Provinz Mazedonien (6059), wo er sich große Anerkennung erwarb, starb auf der Rückreise 58 in Nola und hinterließ aus seiner zweiten Ehe mit Atia, der Tochter des plebejischen M. Atius Balbus und der Julia, Cäsars Schwester, den damals kaum 5 Jahre alten Gajus O., den spätern Kaiser Augustus (s. d.), und zwei Töchter (s. Octavia).