Paramythĭe

[429] Paramythĭe (griech.), Ermunterung oder Ermahnung; dann eine durch Herder in Bd. 1 der »Zerstreuten Blätter« (1785) zuerst in die Literatur eingeführte didaktische Dichtungsart, die in Form einer mythischen oder an irgend einen alten Mythus sich anschließenden Erzählung eine (im Gegensatz zur Parabel theoretische) Wahrheit zur Anschauung bringt. Die schönsten Paramythien sind diejenigen, die zum Behuf jener Versinnlichung eine kunstgemäße Fortbildung des ursprünglichen Mythus enthalten, dergleichen mehrere von Herder vorhanden sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 429.
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