Romānos [2]

[95] Romānos, mit Beinamen der Melode, der größte Dichter des byzantinischen Zeitalters, wahrscheinlich dem Ende des 5. und Anfang des 6. Jahrh. n. Chr. angehörig, aus Syrien, zuerst Geistlicher in Berytus, dann in Konstantinopel. Er gehört zu den Heiligen der griechischen Kirche (Festtag 1. Okt.). Ausgezeichnet durch poetische Begabung, Feuer der Begeisterung, Tiefe des Gefühls, Reichtum der Ideen, Erhabenheit der Sprache und rhythmische Schöpfungskraft, hat er dem religiösen Hymnus den feierlichsten und erhabensten Charakter verliehen und gehört zu den größten Kirchendichtern aller Zeiten. Von seinen angeblich 1000 Hymnen haben sich gegen 80 erhalten (teilweise hrsg. von Pitra, »Analecta sacra I«; eine vollständige Ausgabe bereitet K. Krumbacher vor).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 95.
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