Sakramentshäuschen

[458] Sakramentshäuschen (Tabernakel), ein architektonisch verziertes, meist in Gestalt eines Türmchens gebildetes Behältnis für die Monstranz samt der Hostie (daher auch Ciborium genannt), das bei den reichen Formen der Gotik bald von der Mitte des Altars weg als eigner Bau an der Evangelienseite des Altars aufgestellt wurde. Die größern Sakramentshäuser waren aus Stein gemeißelt und wurden an Pfeiler gelehnt. Das berühmteste, im reichsten gotischen Stil ausgeführt und 19 m hoch, ein Werk von Adam Krafft, besitzt die Lorenzkirche in Nürnberg. Andre reich ausgebildete, zum Teil noch höhere befinden sich in der Sebalduskirche daselbst, in der obern Pfarrkirche zu Bamberg, im Münster zu Ulm, in St. Severin zu Köln, in der Georgskirche zu Nördlingen etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 458.
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