Stockfechten

[49] Stockfechten (Batonnieren), das Fechten oder Schlagen mit dem Stock, schon in den römischen Heeren geübt, war vor zwei Jahrhunderten eine namentlich in Frankreich volkstümliche Kunst und ist heute noch im nördlichen Frankreich in breitern Volksschichten heimisch. Man bedient sich zum S. eines etwa 1,75 m langen Stockes, der mit beiden Händen gehalten und nach Art des Universalhiebes geführt wird. Bei letzterm beschreibt die Spitze der Waffe eine liegende Acht (∞). Der Kämpfer geht unter derartigem beständigen Schwenken des Stockes vor dem Gesicht des Gegners auf diesen zu, um ihn zum Rückzug zu zwingen oder seinen Angriff abzuwehren. Vgl. Hergsell, Talhoffers Fechtbuch (Prag 1887 bis 1889, 3 Bde.).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 49.
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